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Lesekreis vom 24.09.2018

Niemand ist bei den Kälbern

Von Alina Herbing – Gratisbuch von „innbruck liest“

Klappentext:

Hochsommer in Schattin, einem Dorf im Norden Mecklenburg-Vorpommerns. Christin ist Mitte zwanzig und vor Kurzem auf den Milchviehbetrieb ihres Freundes Jan gezogen. Dem Geruch der Tiere, den Schwielen an den Händen und den dreckigen Gummistiefeln kann sie allerdings nichts abgewinnen, sie träumt von der Großstadt und einem Job im Büro. Doch daraus ist bis jetzt nichts geworden. Wo soll Christin auch hin ohne Ausbildung und ohne eigenes Geld? Unerschrocken und mit großer Wucht zeichnet Alina Herbing eine ehrliche und unromantische Milieustudie über das Landleben und eine vernachlässigte Nachwendegeneration.

Rezension unserer Runde:

Die Autorin Alina Herbing schreibt in einfachen und schonungslosen Sätzen über ein trostloses Landleben und über das ausweglose Leben von Christin, die zu ihrem Freund auf den Bauernhof gezogen ist. An den Schreibstil konnte man sich gewöhnen, aber nicht an die Perspektivelosigkeit der handelnden Personen. Über ihr trauriges Leben zu lesen, war deprimierend. Die Handlung spielt in den Nachwendejahren in Mecklenburg. Viele von uns fragten sich, warum  Christin nicht glücklich sein konnte? Warum änderte sie nichts an der Situation, sondern machte mit ihren Taten alles noch schlimmer? Das Umfeld und einige Personen waren vielen zu oberflächlich beschrieben. ... Warum ist alles so alternativlos? "Weil ein Mädchen, das in einem solchen sozialen Umfeld aufwächst, gar nicht anders handeln kann", meinten einige Teilnehmerinnen des Lesekreises.