Vortrag in der Bibliothek von Wechselberger Stefan, am 19.Jänner 2018
2015 fanden am Burgstall Schrofen archäologische Ausgrabungen statt, die von Wechselberger S., dem Tourismusverband und der Gemeinde Schwendau finanziert wurden. Man vermutete nämlich auf diesem Gesteinshügel mitten in der Ebene Überreste einer frühen Besiedelung, vielleicht sogar einer Burg, denn in der Karte von Peter Anich aus dem 17. Jhdt. Ist dort eine Burgruine zu sehen. Außerdem besitzen die Nachkommen der Grafen von der Coburg in Südtirol einen Stammbaum, der auf die Herren von Mayrhofen zurückgehen soll, die ihren Stammsitz auf dem Burgstallschrofen gehabt haben sollen. Überliefert ist auch, dass es ein großes eisernes Tor auf dem Schrofen gegeben hat sowie einen geheimen Eingang. Wo sich der befunden hat, weiß heute aber niemand mehr. Im Salzburger Landesarchiv gibt es zwei Schriftstücke, die den Bau einer Burg im Zillertal durch die Herren von Lichtwehr bezeugen. Der Fürstbischof ließ diese Burg abreißen und die Lichtweher mussten ihm versprechen, keine Burg mehr im Zillertal zu errichten.
Bei den archäologischen Grabungen – auf einer Fläche von 14 m2 – stieß man auf Mauerreste aus dem 12. – 16.Jhdt. Einige Reste deuten auf eine noch ältere Besiedelung, was für Tirol sehr selten ist. Die gefundenen Keramikteile stammen aus dem 15. Und 16.Jhdt. Seltsam ist, dass es in keinem Steuerkataster Aufzeichnung über ein Bauwerk am Schrofen gibt. Man möchte daher die Grabungen noch weiterführen. Da solche Grabungen sehr teuer sind, ist man auf Sponsoren angewiesen. Und ohne Zustimmung der Gemeinde und der Agrargemeinschaft ist sowieso nichts zu machen.
Geologisch handelt es sich bei dem Felsen um Karstgestein, in seinem Inneren könnten sich Hohlräume befinden . Das Wasser, das man in die Öffnungen der „Teufelskrallen“ mit Feuerwehr – Schläuchen einleitete, versickerte jedenfalls rasch und man hörte ein lautes Plätschern. Stefan Wechselberger dokumentierte mit Fotos über einige Jähre, dass es auf dem Schrofen auch eine Stelle gibt, wo der Schnee nicht liegen bleibt. Den Grund dafür konnte man noch nicht finden. Der Burgstall Schrofen birgt also noch einige Geheimnisse.
FJ