Buchvorstellung in der Bibliothek Hippach am 21. März 2019
„Das Pflegebäumchen“ von Beate Troyer
Im Jahr 2016 lebten laut Statistik Austria in Tirol 845 Kinder fremduntergebracht, nicht wenige davon in Pflegefamilien. Die Autorin des Buches war lange Jahre für das Jugendamt der Stadt Innsbruck tätig, zehn Jahre davon im Pflege- und Adoptionswesen. In dieser Zeit vermittelte und begleitete sie oft Kinder zu Pflegefamilien. Wie sie diese dramatischen Situationen erlebt hat, vor allem welche Schritte von der Jugendwohlfahrt gesetzt werden, bevor Pflegekinder zu einer Pflegefamilie gebracht werden, davon erzählte sie den interessierten Zuhörern in der Bibliothek Hippach. Für die Kinder hat sie diese sicher schwierige Problematik in ihrem fabelhaften Bilderbuch vom „Pflegebäumchen“ dargestellt. Die Bilder stammen vom bekannten Illustrator Hubert Flattinger.
Um die Thematik den Kindern verständlich zu machen, wählte Beate Troyer die Form eines Märchens. Sieben Tiere beobachten ein kleines Tannenbäumchen und rufen den Förster, als es zu verkümmern droht. Der gräbt es samt seinen Wurzeln aus und verpflanzt es zu den Apfelbäumchen, wo es sich nun prächtig entwickelt. Mit diesem Buch möchte die Autorin Verständnis für die Situation der Pflegekinder, ihrer abgebenden Mütter sowie der neuen Pflegefamilie wecken.
In ihrer Lesung begeisterte Beate Troyer ihre Zuhörer vor allem, weil sie zu der Thematik des Buches aus ihrem reichen Erfahrungsschatz als diplomierte Sozialarbeiterin viele Fakten beisteuerte. Ihr ist es ein glaubwürdiges Anliegen, dass Leute bei Kindesvernachlässigung nicht wegschauen, aber auch Verständnis für Mütter haben, die ihre Kinder weggeben müssen. „Jede Mutter liebt ihr Kind, und für jedes Kind ist die eigene Mutter das Liebste auf dieser Welt!“, so die Autorin des Buches.
Das Buch kann man natürlich in der Bibliothek ausleihen.
Beate Troyer mit Bärbl Sandhofer und Theresia Rauch