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Buchvorstellung: "Das Geheimnis vom Burgschrofen"

„Das Geheimnis vom Burgschrofen“ von Stefan Wechselberger

Schwendau, am 17.Jänner 2020

In mehr als 10jähriger Nachforschungsarbeit wurde das Geheimnis vom Burgschrofen Schritt für Schritt entdeckt.  Stefan Wechselberger präsentierte in Anwesenheit des Besitzers der Burg Lichtwehr, Herrn Dr. Paul Inama Sternegg, und des Zillertal Forschers und Geologen Walter Ungerank sein Buch über die neuesten Forschungsergebnisse.   

2015 fanden am Burgschrofen archäologische Ausgrabungen statt. Man vermutete nämlich auf diesem Gesteinshügel mitten in der Ebene Überreste einer frühen Besiedelung, vielleicht sogar einer Burg, denn in der Karte von Peter Anich aus dem 17. Jhdt. ist dort eine Burgruine zu sehen. Außerdem besitzen die Nachkommen der Grafen von der Coburg einen Stammbaum, der auf die Herren von Mayrhofen zurückgehen soll, die ihren Stammsitz auf dem Burgschrofen gehabt haben sollen. Überliefert ist auch, dass es ein großes eisernes Tor auf dem Schrofen gegeben hat sowie einen geheimen Eingang.  Wo sich der befunden hat, weiß heute aber niemand mehr. Im Salzburger Landesarchiv gibt es zwei Schriftstücke, die den Bau einer Burg im Zillertal durch die Herren von Lichtwehr bezeugen. Der Fürstbischof ließ diese Burg abreißen und die Lichtwehrer mussten ihm versprechen, keine Burg mehr im Zillertal zu errichten. Älteste Flurbezeichnungen westlich und östlich des Schrofens weisen auf ein Schlachtfeld bzw. ein Gräberfeld hin.

Bei den archäologischen Grabungen – auf einer Fläche von 14 m² – stieß man auf Mauerreste aus dem 12. – 16.Jhdt. Einige Reste deuten auf eine noch ältere Besiedelung, was für Tirol sehr selten ist. Die gefundenen Keramikteile stammen aus dem 15. Und 16.Jhdt. Seltsam ist, dass es in keinem Steuerkataster Aufzeichnung über ein Bauwerk am Schrofen gibt. Man möchte daher die Grabungen noch weiterführen.  Da solche Grabungen sehr teuer sind, ist man auf Sponsoren angewiesen. Und ohne Zustimmung der Gemeinde und der Agrargemeinschaft ist sowieso nichts zu machen. Die Kapelle auf dem Schrofen wurde um 1840 als Mahnung an die Bevölkerung erbaut, dem katholischen Glauben treu zu bleiben, nachdem 1837 auch aus Schwendau „Inklinanten“ nach Schlesien ausgezogen waren.  

Geologisch handelt es sich beim Burgschrofen um Karstgestein, in dessen Inneren sich Hohlräume befinden. Das Wasser, das man in die Öffnungen der „Teufelskrallen“ mit Feuerwehrschläuchen einleitete, versickerte rasch und man hörte ein lautes Plätschern. Stefan Wechselberger dokumentierte mit Fotos über einige Jahre, dass es auf dem Schrofen auch eine Stelle gibt, wo der Schnee nicht liegen bleibt. Den Grund dafür konnte man noch nicht finden, man vermutet aber Erdwärme. Der Burgschrofen birgt also noch einige Geheimnisse. Das zahlreich erschienene Publikum dankte dem Autor für seine interessanten Ausführungen mit starkem Applaus.    

FJ

 Theresia Rauch, BM Fritz Steiner, Walter Ungerank, Autor Stefan Wechselberger, Dr.Paul Inama Sternegg, Anita Tipotsch, F.J.