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Lesekreis, 11. 06. 2018

Shakespeare: Sein Werk und seine Zeit

Glavinic - Romane und Erzählungen

Wir haben in der Bibliothek Hippach zwei Werke über Shakespeare: "Shakespeares gesammelte Werke" und "Shakespeares Welt".

Shakespeares Welt

Von Neil Mc Gregor

Klappentext:

Während Shakespeare unvergängliche Werke wie Romeo und Julia, Hamlet, Othello oder König Lear schrieb, ging die Welt durch ein Zeitalter tiefgreifender Veränderungen. Seit der Entdeckung Amerikas hatten sich die Horizonte Europas dramatisch erweitert. Ein ganzes Weltbild geriet ins Wanken. Neil MacGregor führt uns anhand von zwanzig Objekten mitten hinein in diese Zeit - und hinein in die Stücke Shakespeares.
Ob er uns das Schwert eines Edelmanns oder die Wollmütze eines Handwerksburschen, einen Glaskelch aus Venedig oder Münzen aus Marrakesch vorstellt - immer weiß er eines der Themen zu illuminieren, die Shakespeares Zeitalter prägten: die Globalisierung, die Glaubenskämpfe, die Pest, der Islam, die Magie - und uns zugleich vertraut zu machen mit einem der aufregendsten Dichter der Weltliteratur. Das Resultat ist ein hinreißend lebendiges, glänzend geschriebenes und in vielem überraschendes Portrait der gefährlich aufgewühlten Welt von William Shakespeare.

Zu Shakespeares Zeit hatten die Engländer große Angst vor einem Bürgerkrieg nach dem Ableben von Queen Elisabeth I. Zu jener Zeit wurden auch immer wieder Anschläge auf die Queen aufgedeckt. Sie war unverheiratet und hatte keinen Nachfolger. Schließlich folgte ihr Jakob von Schottland als König nach. Unter ihrer Herrschaft wurde die spanische Armada besiegt und die anglikanische Kirche gegen den Widerstand vieler Lords als Staatskirche eingesetzt. Priester konnten nur mehr im Geheimen für ihre Gläubigen die Messe lesen und waren Verfolgungen ausgesetzt.

Queen Elisabeth ließ ihre Stiefschwester Maria Stuart hinrichten, weil das Parlament vor dem Aufstand der Katholiken Angst hatte. Ihre eigene Mutter, Ann Boleyn war unter Heinrich VIII. auf dem Schafott gelandet.

Shakespeare greift in den Königsdramen das Problem des Königsmordes immer wieder auf und warnt vor gesetzlosen Zeiten. In seinen Komödien kommen sehr viele Fechtszenen und italienische Szenen vor. Italien galt damals als modern, sowohl in wirtschaftlicher Seite, als auch auf modischem Gebiet.

Die Straßengecks mit Degen und kurzen Dolchen spiegeln sich in Romeo und Julia wider. Das Leben in London um 1600 war sehr gefährlich, denn Betrunkene stänkerten und suchten Raufhändel. Shakespeare wurde auch einmal wegen Totschlags angezeigt, aber die Verhandlung verlief im Sande. Im Stück Othello bekommt man ein klein wenig Ahnung von der Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung, schon zu Elisabeths Zeiten. Auch Shakespeare war sicher nicht frei von dieser Fremdenfeindlichkeit. Er war ein gerissener Geschäftsmann und erwarb Anteile am Globe Theater. IN diesen Theatern wurde nicht nur gespielt, meist nachmittags, sondern auch gegessen und getrunken. Zu dieser Zeit kamen erstmals Gabeln beim Essen in Gebrauch.

Thomas Glavinic

Thomas Glavinic wurde 1972 in Graz geboren. 1998 erschien sein Debüt Carl Haffners Liebe zum Unentschieden. Es folgten u.a. Die Arbeit der Nacht (2006), Das bin doch ich (2007), Das Leben der Wünsche (2009) und Das größere Wunder (2013). Seine Romane Der Kameramörder (2001) und Wie man leben soll (2004) wurden fürs Kino verfilmt. Thomas Glavinic erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, zuletzt den Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft. Seine Romane sind in 18 Sprachen übersetzt. Er lebt in Wien.

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